BioHemm

Bio-Hemm-Vermeidung

Thema

Ein Schlüsselelement einer nachhaltigen und sozialverträglichen Biogasproduktion ist die Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen. Insbesondere die optimierte Nutzung von Wirtschaftsdünger bietet erhebliches Potenzial zur Einsparung von Treibhausgasemissionen.

Das große Potenzial wurde bereits 2009 von der Politik mit dem Gülle-Bonus berücksichtigt und erlangt mittlerweile zunehmend Aufmerksamkeit. Nichts desto trotz ist erst 1/3 der verfügbaren Gülle in Biogasanlagen erschlossen.

Ein möglicher Grund ist, dass es bis heute noch keine detaillierte Datenbasis über das Gasbildungspotenzial dieser Substrate in Abhängigkeit zum Tierhaltungssystem und der eingesetzten Antibiotika gibt. Im Projekt sollen daher die spezifischen Methanerträge in Abhängigkeit des Tierhaltungssystem untersucht werden, besonderen Fokus ist dabei auf der Bewertung der Kot-Harn-Trennung. Gülle kann Antibiotika oder deren Metaboliten enthalten, welche sich sowohl positiv als auch negativ auf die Produktion von Biogas und damit auch auf das Gasbildungspotenzial auswirken, was ein erhebliches Risiko beim Einsetzen der Gülle in der Biogasanlage darstellen kann. Durch den Biogasprozess können diese Bestandteile jedoch auch möglicherweise reduziert oder sogar eliminiert werden.

Ziele

Ziel ist es, spezifische Methanpotentiale in Abhängigkeit des Tierhaltungssystem zu definieren, Inhibitoren zu identifizieren, die einen signifikanten Einfluss auf die Gasbildung haben und Informationen über deren Wirkmechanismen zu erhalten. Anhand der Ergebnisse soll auch ermittelt werden, bei welchen Konzentrationen die Inhibitoren in Abhängigkeit von der Temperatur zu einer Hemmung der Gasbildung führen. Schließlich soll auf Basis der Ergebnisse eine Handlungsempfehlung für die Akteure in Praxis, Industrie, Forschung und Politik abgeleitet werden.

Aufgaben der Landesanstalt im Projekt

 Im Rahmen des Projekts werden 80 Proben Schweinegülle und 40 Proben Rindergülle aus verschiedenen Stalltypen und mit unterschiedlicher Zusammensetzung auf ihre erzielbaren spezifischen Methan- und Biogasausbeuten sowie auf ihre Säure- und Alkoholkonzentrationen untersucht. Gleichzeitig werden systematische Analysen der Inhaltsstoffe durchgeführt und diese mit den Gasausbeuten korreliert.

Projektleitung

Benedikt Hülsemann

Laufzeit

01.04.2023 – 31.03.2025

Förderkennzeichen

2222WD004B

Förderung

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

Partner

Institut für Nutztierwissenschaften, Fachgebiet Infektions- und Umwelthygiene bei Nutztieren, Universität Hohenheim

DöhlerAgrar