Nutzung von Lignocellulosereichen Substraten zur Biogas- und Faser-, bzw. Cellulosegewinnung mittels innovativer Verfahren
Thema
Die Verwendung von faserreichen Reststoffen ist zunehmend im politischen Fokus. Gemäß den Eckpunkten der angekündigten „Nationalen Biomassestrategie“ soll zudem in Zukunft die stoffliche Verwertung der Reststoffe einer energetischen Verwertung vorgezogen werden.
Eine Möglichkeit zur stofflichen Verwertung der faserreichen Reststoffe stellt die Verwendung als Torfsubstitut dar. Torf wird zur Herstellung von Kultursubstraten sowohl für den Erwerbsgartenbau als auch den Hobbygartenbau verwendet, wobei im Erwerbsgartenbau die Kultursubstrate aus über 70 % Torf bestehen. Laut dem Klimaschutzprogramm 2030 soll Torf möglichst vollständig durch Substitute ersetzt werden, da für den Abbau von Torf Moore trockengelegt werden müssen und sowohl bei der Trockenlegung als auch beim Abbau des Torfs CO2-Emissionen anfallen.
Um ein Substitut erfolgreich zu etablieren und damit den Torfabbau zu reduzieren, muss das Substitut ähnlich gute Eigenschaften wie Torf besitzen. Mit Hilfe eines innovativen bioökonomischen Verfahrens sollen die Fasern der Reststoffe so aufbereitet werden, dass diese als Torfsubstitut genutzt werden können. Gleichzeitig sollen die bei der Aufbereitung anfallenden Nebenprodukte einer energetischen Nutzung zugeführt werden.
Ziele
Das Projekt zielt auf die stoffliche und energetische Verwertung faserreicher Reststoffe ab. Mithilfe der Thermodruckhydrolyse soll sowohl ein adäquates Torfsubstitut als auch Biogas aus einer zweistufigen Biogasanlage erzeugt werden, wobei eine weitestgehend neutrale Energiebilanz angestrebt wird. Um dies zu realisieren sollen die Einflüsse der Einstellparameter der Thermodruckhydrolyse und der Biogasanlage auf die Eigenschaften des Torfsubstituts und auf das Biogaspotential untersucht werden.