Zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung, ist es unerlässlich, dass sowohl industrielle als auch private Sektoren weniger CO2-Emissionen verursachen. Dafür wurde von der EU unter anderem die Clean Vehicle Directive (CVD) verabschiedet, die zu niedrigeren Emissionen vor allem in Städten führen soll. Derzeit halten Busunternehmer jedoch weder Elektroantriebe noch Wasserstoff-Brennstoffzellen-Hybridtechnologien für den regionalen ÖPNV aus technischer und ökonomischer Sicht für geeignet. Komprimiertes Biomethan (bio-CNG) bzw. verflüssigtes Biomethan (bio-LNG) hingegen, kann sowohl geforderte Standards erfüllen, als auch dezentral in ausreichender Menge erzeugt werden.
Ziele
Inhalt des Projektes ist die industrielle Forschung zum Betrieb von Linienbussen mit on-Farm erzeugtem bio-LNG bzw. bio-CNG mit dem Gesamtziel, die CO2-Emissionen auf weniger als 0 kg je Kilometer zu senken. Dabei sollen die gesamten Prozessketten von der on-farm Erzeugung von bio-LNG und bio-CNG über die Tanklogistik, die Anpassung der Busse in Reichweite und Leistung an die Anforderungen des öffentlichen Regionalverkehrs bis zur benötigten Tank- und Werkstattechnik vergleichend evaluiert werden. Als Antriebskonzepte kommen ein bio-LNG Hybridkonzept (Elektroantrieb mit Rekuperation und Nachspeisen der Batterie über Gasmotor) sowie ein mit bio-CNG betriebener Bus mit Gas-Otto-Motor zum Einsatz. Neben den ökonomischen und technischen Aspekten sollen vor allem die Treibhausgasbilanzen der beiden Prozessketten bio-LNG und bio-CNG unter Praxisbedingungen vergleichend untersucht werden.
Aufgaben der Landesanstalt im Projekt
Zu Beginn des Projektes steht die Fertigstellung der Pilotanlage des ProBioLNG Verbundvorhabens im Vordergrund. Zusätzlich wird die Beschaffung einer LNG-Tankstelle vorangetrieben. Außerdem wurden erste Gespräche mit dem Unterauftragnehmer CM Fluids bezüglich einer CO2-Bilanzierung sowie einer möglichen Zertifizierung der hergestellten Kraftstoffe nach RED2 besprochen.
Projektfilm
Wir haben am Forschungsstandort Lindenhöfe am 30.06.2023 einen „Biomethan-Tag“ durchgeführt mit Vorträgen aus den aktuellen Forschungsprojekten, der rechtlichen Einordnung des Themas sowie Erfahrungen aus der Nutzung von Biomethan in Bussen des ÖPNV. Eine Ausstellung mit Biomethan-Fahrzeugen des Schwerlastverkehrs (Busse, Schlepper) sowie Führungen über unsere Forschungsanlagen rundeten den Tag ab. Über die Veranstaltung wurde eine Video-Zusammenfassung erstellt, die wir gerne über den Youtube-Kanal der Universität Hohenheim veröffentlichen möchten. Biomethan ist der derzeit wirtschaftlichste, ökologisch sinnvollste und die einzig kurzfristig umsetzbare Lösung zur Realisierung der Verkehrswende im Schwerlastverkehr. In der politischen Debatte wird diese technische Variante jedoch häufig nicht beachtet.
Der Projektfilm kann unter folgendem Link abgerufen werden.
Projektleitung
M. Sc. Elena Holl
PD Dr. Andreas Lemmer
Laufzeit
Oktober 2021 – März 2023
Förderkennzeichen
BWIN110155
Förderung
Projektträger Jülich (PtJ),
Projektträger des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg